Mediation - ein guter Weg zur Konfliktbeilegung

Mediation ist ein vertrauliches und strukturiertes Verfahren, bei dem Parteien mit Hilfe eines oder mehrerer Mediatoren freiwillig und eigenverantwortlich eine einvernehmliche Beilegung ihres Konflikts anstreben (gemäß §1 des Mediationsgesetzes)

Im Unterschied zu anderen Verfahren zur Konfliktlösung sollen im Rahmen einer Mediation beide Konfliktpartner gewinnen. Der Gegenstand der Mediation ist dabei nicht auf das begrenzt, was objektiv als Anspruchsgrundlage gegeben ist, sondern bezieht allgemeinere, individuelle und gemeinsame Interessen aller Parteien ein. Da die Abschlussvereinbarung zur Konfliktlösung selbstbestimmt erarbeitet wird, hat sie in der Regel nachhaltig Bestand. Weitere Vorteile der Mediation sind, dass die Gerichte entlastet, Verfahrens- und Konfliktfolgekosten reduziert und persönliche und/oder betrieblichen Ressourcen geschont werden.  

Mediation - ein guter Weg zur Konfliktbeilegung

Mediation einfach erklärt:

Das Video erklärt Ihnen an einem einfachen Beispiel, was das Grundverständnis der Mediation ist. In diesem Fall geht es um einen Streit den zwei Kinder um eine Orange führen. 

Betrachte Konflikte immer als ein Aufeinanderprallen von Ideen und nicht von Menschen.

Robert Kegan


Anwendungsfelder der Mediation sind zum Beispiel:

  • Ehe und Familie
  • Wirtschaft und Politik
  • Schule und Universität
  • Nachbarschaft / Stadtteil
  • rassisch-ethnische und soziale Konflikte
  • Täter-Opfer-Ausgleich 
  • Umweltschutz
  • Mietkonflikte


Unser Kommunikationsverhalten im Konfliktfall

Die Situation, dass unterschiedliche Ansichten in einen handfesten Streit ausarten, kennt jeder und sie kommt in allen Lebensbereichen vor. Konflikte sind zunächst einmal nicht schlimm, sondern ein wichtiger Hinweis darauf, dass etwas zu klären ist. In einem eskalierenden Konflikt, in dem sich die Parteien nicht mehr zuhören können und jeder auf seiner Meinung besteht, kann die Konfliktlösung aufgrund persönlicher Betroffenheit und Emotionalität in der Regel nicht mehr allein durch die Konfliktparteien selbst gelöst werden. Mediation geht in die Tiefe und nimmt sich der Themen unterhalb der Oberfläche an. Sie kann den Parteien dazu verhelfen, die Sichtweise der anderen Seite besser zu verstehen und dadurch ein gemeinsames Verständnis der Sach- und gegebenenfalls Rechtsfragen zu entwickeln.


Die Rolle des Mediators oder der Mediatorin

Mediatoren sind neutral und allparteilich und greifen in die Erarbeitung einer Konfliktlösung inhaltlich nicht ein. Sie haben darauf zu achten, dass die Redeanteile gleich verteilt und beide Parteien (Medianden) auf dem gleichen Informationsstand sind. Durch den Einsatz bewährter Kommunikationstechniken sorgen sie dafür, dass auf Augenhöhe verhandelt wird und die Medianden wertschätzend miteinander umgehen. Sie sind für den ordnungsgemäßen Ablauf des Mediationsverfahrens verantwortlich, für das Ergebnis sind es immer die Medianden selbst. 

Ablauf einer Mediation

Phase 1 - Einleitung

Einweisung der Medianden über den Ablauf der Mediation, die Haltung des Mediators und Vereinbarung von Verhaltensregeln. 

Phase 2 - Konfliktdarstellung

Sammlung und Strukturierung der Themen beider Medianden zum Konflikt. Die Themengebiete werden visualisiert, festgehalten und auf Vollständigkeit hin überprüft. 

Phase 3 - Konflikterhellung

Vertiefung der unterschiedlichen und gemeinsamen Wünsche, Interessen und Bedürfnisse der Medianden, damit der Konflikt umfassend erhellt werden kann.

Phase 4 - Lösungen

Erarbeitung, Bewertung und anschließende Verhandlung von Lösungsoptionen durch die Medianden selbst. Der Mediator bezieht nicht Stellung.

Phase 5 - Einigung

Einigung und Abschlussvereinbarung, die Ergebnisse der Medianden werden schriftlich festgehalten und gegebenenfalls von Anwälten überprüft oder formuliert.